Mit 72 Hektar ist der Südfriedhof in Leipzig einer der größten parkähnlichen Friedhöfe Deutschlands. Er und seine Bäume stehen unter Denkmalschutz. Genau das war eine der Herausforderungen, mit denen die Leipziger Stadtwerke im Jahr 2003 konfrontiert waren. Denn unter dem Friedhof verläuft eine Gasleitung DN 300. Diese war auf einer Länge von mehr als einem Kilometer sanierungsbedürftig. Aufgrund des Denkmalschutzes war eine Sanierung auf herkömmliche Art, also in offener Bauweise, nicht möglich. Die Netz Leipzig GmbH, Tochterunternehmen der Leipziger Stadtwerke, war dem neuen System gegenüber sehr aufgeschlossen, sodass der Leipziger Netzbetreiber zum Pionier für die grabenlose Sanierung von Gasleitungen mittels Inliner wurde.
Diesen Inliner hatte die erst zwei Jahre zuvor gegründete Rädlinger primus line GmbH speziell für den Transport von Gas entwickelt; erst später kamen andere Medien hinzu. Nach diversen Tests war das „Primus Line“ genannte System bereit für den Live-Einsatz. Die Leipziger hatten Primus Line® als „gangbares Verfahren“ eingestuft und verwendeten es für die Sanierung der Stahlleitung unter dem Südfriedhof. Die Gründe dafür fasst Holger Thieme, damals wie heute Abteilungsleiter Netzbetrieb Gas bei Netz Leipzig, mit „schnell, unkompliziert und geringer Aufwand“ zusammen. Schnell, weil die Sanierung innerhalb weniger Tage durchgeführt werden konnte, unkompliziert und geringer Aufwand, da dafür nur wenige und relativ kleine Baugruben notwendig waren. Das Altrohr konnte an Ort und Stelle verbleiben. Zudem handelte es sich um eine Leitung mit wenigen Abgängen und großer Länge – gute Voraussetzungen, um ein Inlinerverfahren anzuwenden.





